Die Idee – PolyLeben in Gemeinschaft

Wir sind momentan ein bunter Kreis von Menschen und haben gerade in wechselnder Zusammensetzung 11 Monate emotionale Bindungs- und Gemeinschaftsarbeit hinter uns, die vor allem auf dem PolyTreff und dem PolyFamilien-Treff stattfindet sowie intern durch die laufenden Prozesse in den jeweiligen Beziehungsnetzen. Innerhalb des eher losen Zusammenschlusses an Menschen bildet sich eine konstante Gruppe an Menschen heraus, die tiefer in die emotionale Bindungsprozesse einsteigt und auch innere Strukturen durch die gemeinsamen Treffen wachsen und entstehen lässt. Grundlage sind dabei die emotionalen Impulse aus der Gruppe, sprich, es ist ein selbstverwalteter Prozess, indem jedes Mitglied erheblich zum Gelingen oder Scheitern der Bindungsprozesse beiträgt. Irritationen und Verletzungen sowie Momente tiefer Verbundenheit und Wärme lassen sich übergeordnet als Näheprozesse beschreiben.
Diese Nähe ist dort möglich, wo die Teilnehmer der Gruppe bereit sind, sich zu öffnen und jedes einzelne Mitglied sich selbst ermöglicht, die tieferen Gefühle hinter den Abwehrstrukturen zu spüren und damit in Verbindung zu sich selbst und wer mag auch zu den anderen zu treten.

Polyamorie ist eine Beziehungsform, die allen geschlechtern mehr individuelle Handlungsspielräume, Selbstwirksamkeits- und Empowermenterfahrungen ermöglicht, sofern Grundlagen der Bindungstheorie und Bindungstoleranz praktisch Berücksichtigung finden. Verbindlichkeit, Langfristigkeit und die Übernahme von gegenseitiger (Alltags)Verantwortung wie zum Beispiel als verlässliche und zugewandte Bezugsperson für Kinder spielen ebenso wie in monogamen Beziehungen eine wesentliche Schlüsselrolle, nur dass sie auf mehrere Menschen und Beziehungen verteilt sind.
Gesellschaftspolitische Fragen sowie das Hinterfragen normativer Beziehungsvorstellungen sind Bestandteil und wiederkehrender Sachinhalt der Treffen. Wir sind nicht gegen Normen und Werte, sie bilden die Basis für unser Miteinander, jedoch befinden wir uns als Gruppe in einem Aushandlungsprozess (angelehnt an Gemeinschaftsbildung nach Scott Peck), welche Werte wir auf unser Gruppenleben anwenden wollen. Ein wichtges Instrument der Verständigung ist das Bewusstsein um individuelle Wahrnehmung und unterschiedliche Auffassungen von inneren Ordnungssystemen, die Sicherheit und emotionale Stabilität bedingen. Ideologien lehnen wir ab, die Bedürfnisse aller Beteiligten, unabhängig von Geschlecht, Alter, sexueller Orientierung … stehen im Vordergrund. Entscheidungen werden im Konsens oder in besonders differenten Fragestellungen angelehnt an soziokratische Prozesse („Konsent“/ „Mit der Entscheidung kann ich dauerhaft leben“) getroffen.

Aktuell veranstalten wir einige kleinere Projekte in Berlin und sind dabei, uns weiter zu vernetzen und einen Unterstützer*Innenkreis um uns aufzubauen.
Formen der Unterstützung:
Organsation von Treffen der PolyFamilien mit Kindern
Kinderbetreuung (optimal konstante menschen mit Familiensnschluss und PolyVerständnis)
Kinderaktivitäten während der treffen
Gesprächskreise für Jugendlich mit Poly-Eltern
Pflege der Website
Vereinsgründung
Tätigkeiten für den Verein
Raumsuche
Beschaffung von Geldern durch Sponsoring
Kontakte zur PolitikDie idee